„Die Ausbildung exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen ist für die Zukunft des Wissenschaftsstandorts Bayern von hoher Bedeutung. Es ist deshalb sehr erfreulich, dass die letzten fünf Jahre 991 neue Professuren in Bayern geschaffen werden konnten und sich bei diesen Stellen die Zahl der Professorinnen um 52 Prozent deutlich erhöht hat“, so Dr. Ute Eiling-Hütig, die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Frauen der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag.
Bayerische Förderprogramme, Dual-Career-Services, die auch dem Ehe- oder Lebenspartner Arbeitsstellen in der Nähe vermitteln, und eine bessere Kinderbetreuung hätten dazu beigetragen, den Anteil der Frauen in Führungspositionen zu steigern. Gleichzeitig sei es gelungen, ein Bewusstsein für eine stärkere Frauenförderung an den Hochschulen zu verankern. „Diesen Aufschwung gilt es jetzt zu nutzen, denn wir brauchen bei der Frauenförderung noch mehr Dynamik“, betonte Eiling-Hütig bei einem Gespräch der Arbeitsgruppe zum Thema „Frauenförderung in der Wissenschaft“.
Bei dem Gespräch stellte Professor Dr. Isabell Welpe von der TU München lobend fest, dass die Hochschulen in Bayern hier schon auf einem guten Weg seien. Nichts desto trotz müsse man für jungen Menschen in der „Rushhour“ des Lebens, wenn zur Anstrengung für das berufliche Fortkommen die Familiengründung hinzukomme, noch günstigere Rahmenbedingungen schaffen.
Die CSU-Abgeordneten fordern deshalb eine konsequente Anwendung der Zielvereinbarungen mit den Hochschulen und eine Umsetzung des sogenannten Kaskadenmodells der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Dieses Modell sieht vor, den Anteil an Frauen in Führungspositionen auf den Wert zu heben, der sich auf der Ebene darunter findet. So solle zum Beispiel eine Hochschule, die 50 Prozent Studentinnen hat, auch 50 Prozent Doktorandinnen vorweisen. Nur so könne man dem Grundsatz der Gleichberechtigung gerecht werden und die Kompetenzen hochqualifizierter Frauen nutzen.
„Wenn über 50 Prozent der Hochschulzugangsberechtigungen von Frauen erworben werden, und die Frauen auch bei der Zahl der Promotionen den Männern nicht nachstehen, dann muss dies auch bei der Besetzung von Lehrstühlen und weiterem wissenschaftlichen Personal das Ziel sein“, ergänzte abschließend Oliver Jörg, der Vorsitzende des Arbeitskreises für Wissenschaft und Kunst der CSU-Fraktion.