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Aktuelles

24.09.2019

Wollen wir das Zentralabitur aus Berlin?

Eine Diskussionsveranstaltung des Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport in Dachau

Am 19. September 2019 diskutierten Frau Katrin Staffler, MdB (Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Obfrau der Enquete-Kommission: Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt), Frau Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL (Mitglied des Ausschusses für Bildung und Kultus, Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst) und an der Bildungspolitik Interessierte in Dachau.

Zu Beginn nahmen die beiden Referentinnen zum Thema Stellung:

Eiling-Hütig: Die Mehrheit der Bevölkerung in Bayern ist gegen die Einführung eines Zentralabiturs. Der Wert des bayrischen Abiturs ist sehr hoch (ähnlich wie in Sachsen und Thüringen) und darf durch ein Zentralabitur nicht auf das Niveau der anderen Länder sinken. “Alle dürfen sich gerne unserem Niveau anschließen”. Laut Bundesbildungsministerin Karliczek muss es eine Vergleichbarkeit des Abiturs geben, aber ist das auch wirklich gerecht?

Staffler: Bildungspolitik ist Ländersache, aber bei jeder Schülergruppe die nach Berlin kommt oder bei Besuchen an Schulen ist das Thema Zentralabitur präsent.

von links: AKS Kreisvorsitzender Michael Niedermair, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL und Katrin Staffler, MdB
In der anschließenden Diskussion wurden folgende Punkte thematisiert:
  • Das jetzige System ist ungerecht, da Schüler aus anderen Bundesländern mit einem 1,0 Schnitt oder besser, den bayrischen Abiturenten die Studienplätze weg nehmen.
  • Es gehen viel zu viele Kinder aufs Gymnasium, die eigentlich dafür nicht geeignet sind (hier wird durch den Elternwillen eine Aufnahme erzwungen) und mit sehr viel Nachhilfe überlastet. Es gibt gerade im Landkreis Starnberg mehrere Schule, die eine 100prozentige Übertrittsquote aufs Gymnasium haben. Ein Vorschlag war hier, die sechsjährige Grundschule einzuführen und erst wenn die Kinder reifer, erfahrener sind, die Entscheidung für das weitere Schulsystem festzulegen.
  • Man sollte statt auf Leistung mehr auf Kompetenzen achten und die Kinder besser aufs Berufsleben vorbereiten. Das machen Mittelschulen und Realschulen besser als das Gymnasium. Die Berufsorientierung und vor allem die Informationen für die Eltern sollten bereits in der Grundschule beginnen. Das Denken “Nur mit dem Abitur hat man im späteren Leben gute Chancen” muss überwunden werden. Es gibt im bayerischen Schulsystem 18 Möglichkeiten, die Hochschulreife zu erlangen — dies ist vielen nicht bekannt.
  • Der Nationale Bildungsrat, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, muss die Abschlüsse transparent und vergleichbar machen.
  • Ein wichtiger Punkt war, dass die Lehrpläne deutlich entrümpelt werden, damit gerade in den jüngeren Klassen mehr auf die Kinder eingegangen werden kann und ihre Kompetenzen (Skills) herausgehoben und gefördert werden. Eine Klassenstärke von 34 Kindern in der Klasse ist dabei nicht tragbar und vernichtet alle pädagogischen Ansätze.

Der Schusstenor war, dass es gerne ein Zentralabitur geben kann, wenn die anderen Länder sich dem Niveau von Bayern, Sachsen und Thüringen anpassen. Andersherum führt hier kein Weg hin.

https://www.csu-aks-dachau.de/foederalismus-nationaler-bildungsrat-wollen-wir-das-zentralabitur-aus-berlin/